Eltern verbieten den Fußball

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  • Hallo,


    ich hab folgendes Problem und wollte euch mal um eure Meinung fragen. Wir haben morgen ein extrem wichtiges Spiel, um ehrlich zu sein das Spiel, das um den Klassenerhalt entscheidet. Einer der wichtigsten Spieler hat nun abgesagt, denn seine Eltern ihm verbieten zu spielen, da ihnen die Noten ihres Sohnes nicht gut genug sind. Ich habe daraufhin mit der Mutter telefoniert und sie meinte, dass sie selber nicht glaubt, dass er in der dann freien Zeit lernen würde und der Fußball natürlich wichtig sei um den Kopf frei zu bekommen. Auf das Angebot aus Rücksicht auf die Schule das Training für ihren Sohn zu reduzieren ist sie nicht eingegangen und ist bei dem Verbot geblieben. Sie wolle eben mal ein Zeichen setzen!
    Jetzt ist es aber so, dass ich extrem viel Zeit in diese C-Jugend investiere, nebenbei selber bei den Aktiven spiele und in 10 Tagen meine Abiturprüfungen beginnen. Aus diesem Grund empfinde ich diese Entscheidung der Eltern als eine Unverschämtheit, eine Frechheit und eine Missachtung meiner Leistung als Trainer. Desweitern schaden sie damit vielmehr der Mannschaft als ihrem eigenen Sohn. Und respektlos gegenüber den Eltern die sich wirklich bei jedem Spiel - egal wann - den Hintern für die Mannschaft aufreißen.
    Ich und mein CO-Trainer wollen das auch nicht so einfach auf uns sitzen lassen, sind aber noch unschlüssig über die weitere Vorgehensweise. Den Spieler Konsequenzen tragen zu lassen wäre unsinnig, die Eltern zu bestrafen geht nicht. Meine Idee wäre jetzt gewesen den Eltern einen Brief zu schrieben wie sehr die Mannschaft von ihnen enttäuscht ist, natürlich unterschrieben von allen Spielern.
    Was haltet ihr von dieser Situation und was würdet ihr in diesem Fall machen??


    Danke euch!

  • Hallo,


    meine Meinung ist, dass die Eltern völlig Recht haben.


    Wenn ein Kind schlechte Noten nach Hause bringt und das z.B. nur aus Faulheit, kann man
    schon mal den geliebten Fußball des Kindes streichen. Auch wenn dieser in der jetzt freien
    Zeit nicht lernen sollte, ist es trotzdem nicht spurlos an diesem vorbeigegangen.


    Vielleicht werden jetzt einige von Euch eine andere Meinung haben, weil sich sicherlich jeder
    von uns den Arsch aufreisst für die Mannschaft, aber ohne gute Noten kann man sich
    heutzutage gleich beim Arbeitsamt anstellen.


    Schau dir doch mal den Nachwuchs von Bundesligisten an. Wenn man dort mit schlechten
    Noten kommt, fliegt man ganz schnell aus der Mannschaft. Die achten da extrem drauf.


    Sicherlich ist es als Trainer ärgerlich, wenn jemand zu einem Wichtigen Spiel fehlt. Und
    natürlich ist das eine bestrafung für die ganze Mannschaft. Aber was nützt dem Spieler
    wenn er immer Spielt und dafür den Rest seines Lebens für 5 € Arbeiten geht, wenn
    überhaupt.


    Ich habe meinen besten Stürmer für 4 Wochen von Training und Spielen ausgeschlossen,
    weil er sich in der Schule nicht angestrengt hat und keine Hausaufgaben erledigt!
    Heute durfte er wieder mitmachen, da er sich in der Schule Echt bemüht hat!


    Gruß,
    Michael

    Fußball-Power

  • Zitat

    Meine Idee wäre jetzt gewesen den Eltern einen Brief zu schrieben wie sehr die Mannschaft von ihnen enttäuscht ist, natürlich unterschrieben von allen Spielern.

    Das is nen Problem zwischen Trainer und Eltern, ich würde die Spieler da raushalten.
    Zum einen könnte der Eindruck bei den Spielern entstehen "die Eltern sind dran schuld" (oder auf gut deutsch: die eltern sind scheiße) oder du triffst damit die Eltern des Spielers empfindlich.


    Zudem ist die Erziehung immernoch Elternsache, ob sie das richtig, korrekt oder wirksam machen sei mal dahingestellt, aber in die Erziehung der Eltern einmischen geht mMn garnicht.


    Nunja, zusätzlich gibts glaube ich nen ziemlich gut gefüllten Thread zu dem Thema, nur kann ich den leider grade nicht finden (hab auch nur mal 2 Minuten gesucht)

  • Und was soll besagter Brief bezwecken?


    Was wird besser dadurch?


    Mag sich hart anhören, aber da kann man nicht all zu viel machen. Man muss es nicht gut finden, aber Eltern haben nun mal das Recht diese Entscheidung zu treffen.


    Besser wäre es sicherlich einige charmante Mitspieler zu motivieren, persönlich bei den Eltern vorzusprechen. Aber nur mit guten Argumenten und immer auf die freundliche Art. Alles andere ist sowieso zum scheitern verurteilt. Eskalation in solchen Fällen ist ehr schädigend.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Hallo Sebastian


    Ich kann es kaum glauben, dass Dir das Restultat eines Spiels wichtiger ist, als der Anstand deines Problemspielers. Das Problem ist hier auch nicht die Mutter des Kindes sondern das Kind... und niemand anders. Dein Junior hat es verbockt, indem er schlechte Noten geschrieben hat... oder hat seine Mutte die Noten geschrieben? Dein Junior ist alleine dafür verantwortlich und muss nun die Konsequenzen tragen.


    Deine Idee mit dem Brief? Du würdest nur bezwecken, dass die Mutter den Junior entnervt für immer vom Club abmelden würde! Ich sehe da nicht ein, warum Du auf die Mutter böse bist... der Junior alleine ist Schuld und so soll er es auch von Euch spüren... vielleicht macht er spätestens dann gute Noten, da er es verstehen würde, dass auch Euch seine Noten so indirekt interessieren.


    Zur Konsequenz der Eltern: Der Junior wird desswegen, nicht unbedingt besser werden... das Risiko das er bockt und Ihn die Eltern für immer abmelden ist bei ca. 70%! Aus meiner Erfahrung hat von ca. 4 - 5 Fälle, nur ein Junior, massive verbesserungen in der Schule erlebt, nachdem er vom Fussball abgemeldet wurde... alle Anderen hörten von selbst auf und wurden zu Kiffern und zu Rauschsäufer usw.


    Gruss TRPietro

  • Anlassbezogen Bestrafen ist für mich die Art, wie ich seit meinem Seminar "Die Brüllfalle.de" sowohl meine Kinder, als auch meine Kinder in der Mannschaft bestrafen würde. Das ist nicht immer einfach, man muß schon mal etwas länger nachdenken und es liegt nicht jedem "Hitzkopf".


    Wenn man eine große Brücke baut, mag das Spielverbot für diesen Jungen anlassbezogen sein, ....die Brücke ist mir jedoch zu groß. Wenn ich diese große Brücke gelten lassen würde, dann nur für das Training, aber nicht für das Spiel.

    Genau das würde ich mit den Eltern besprechen,
    nur glaube ich, dass die Gefahr besteht, dass die Eltern Deinen Worten nicht folgen werden. Sie werden das aus deinem Munde eher nicht an sich heranlassen, weil Du ihnen vielleicht zu jung bist. Wärest Du 10 oder 15 Jahre älter, würden sie deine Worte eher hören, vor allem dann, wenn Du selber Kinder hättest. Ich rate Dir, hier einen diplomatischen Vater oder eine Mutter oder sonst wen sinnvolles mit ins Boot zu holen. Wenn das nicht geht, sprichst Du das nochmals selber an. Ich meine, dass das einem Trainer zusteht, wobei man sich tatsächlich nicht in die Erziehung einmischen darf, das käme einem Kopfschuss nahe. Seine Meinung und Erwartung mitteilen, ist aber ein Stück weit für mich in Ordnung. Letztendlich zählt aber die Meinung der Eltern, ....die Sitzen am längeren Hebel.


    Davon ab möchte ich betonen, dass es mir bei meinem Statement nur um das Grundsätzliche geht, nicht darum, dass dieses Kind/dieser Spieler so wichtig für Dich und die Mannschaft ist. Da schließe ich mich den Ausführungen von Super Trainer an. Gruß Andre


    P.S.

  • Ich sehe das ein bißchen diferenzierter. Das die Schule vorgeht ist ja wohl jedem klar. das der Junge gute Noten schreiben soll, ja wohl auch.Jetzt geht es aber um das Wie. Auf was für eine Schule geht der Junge ,ist der vieleicht da überfordert und liegt es überhaupt am Fußball, das er schlechte Noten schreibt.Also ich habe schon viele Artikel gelesen und in vielen wird davon abgeraten den Kindern den Sport zu verbieten. Die Lehrer meines Sohnes vertreten die Meinung das der Sport für die Schüler als Ausgleich zur Schule eminent wichtig ist. Und die Mutter straft damit nicht nur ihren eigenen Sohn , sondern die gesammte Mannschaft gleich mit. Also ich denke das es andere Mittel und Wege geben muß. Natürlich kann man sich in die Erziehung nicht einmischen, aber man kann das Verhalten der Mutter für falsch halten.Ich spreche vor jeder Saison mit den Eltern und das eine Mannschaftssportart eine andere Gewichtung hat, als ein Einzelsport. Vieleicht sind die Beiträge im Fußball auch noch zu gering. Ich weiß nicht ob die Mutter ihren Sohn von teuren Tennisstunden oder vom Musikunterichtdaheim gelassen hätte.

  • Hmm, also ich kenne ganz wenige Trainer, um nicht zu sagen, gar keinen persönlich, die in der beschriebenen Situation die Meinung von TRPietro und anderen Schreibern hier vertreten würden und diese Entscheidung einfach akzeptieren.


    In dieser Situation gäbe es für mich nur einen Weg: Ich würde heute abend bei der Familie persönlich vorbeigehen und die Sache ausdiskutieren. Das hat einige Vorteile gegenüber dem Telefon.
    Klar muss man erstmal volles Verständnis für die Eltern haben und ihnen auch das Recht zugestehen, diese Entscheidung zu treffen.
    Aber die Eltern sollen auch die Sichtweise des Trainers und der Mannschaft in aller Deutlichkeit erfahren.
    Da kann man sich ja einige Argumente zurechtlegen, nach dem Motto "Hier wird nicht der Sohn bestraft sondern die ganze Mannschaft." oder auch dass die Arbeit der Trainer und der Mannschaft auf dem Spiel steht.
    Ziel sollte sein, dass die Bestrafung umgewandelt wird in eine andere Strafe, die den Junior mindestens genauso hart trifft. So behält auch die Mutter ihre Autorität. Dazu braucht es natürlich die Bereitschaft des Spielers.


    An deiner Stelle würde ich jemanden mitnehmen, der im Gespräch mit Eltern sicher und ruhig argumentieren kann, evtl. ein Trainerkollege oder Jugendvorstand, der selbst Vater (oder Mutter) ist.


    Klar sollte in dem Gespräch kein zu großer Druck aufgebaut werden. Es sollte nur eure Situation deutlich werden und die Dringlichkeit. Die Entscheidung soll letztlich die Familie treffen. Evtl. brauchen die Eltern am Ende des Gesprächs auch noch Bedenkzeit und müssen wohl noch mal mit dem Sohn reden.

  • Habe gerade gesehen, dass Andre und UnsUwe schon einige Aspekte geschrieben haben, während ich meinen Text erstellt habe :)
    Bei Andre fehlt noch das P.S.

  • P.S. :)


    Ich meine, man sollte hier auf keinen Fall betteln. Ich bin davon überzeugt, dass es o.k. ist, den Eltern seine Sichtweise der Dinge mitzuteilen. Also kurz und schmerzloses Mitteilen der Meinung mit der Bitte, ihre Haltung nochmals zu überdenken. Danach kommt nur noch ein zähneknirschendes akzeptieren des Ergebnisses. Alles andere ist für mich zu weit weg vom Ziel, nicht realitätsbezogen und auch überzogen.

  • Wenn ich das Posting jetzt noch mal durchlese... Es wurde gestern erstellt, und das entscheidende Spiel ist morgen, also heute, also jetzt ... Dann bin ich mit meinen Ratschlägen etwas spät dran, die Anfrage war ja auch ein wenig kurzfristig ;)
    Egal wie das Spiel ausgegangen ist, würde ich das Thema jetzt ruhen lassen, kein Brief oder so - das nützt wirklich nichts.

  • Sehe es ähnlich, wie uns Uwe.


    Desweiteren verstehe ich Sebastian sehr gut und bin NICHT der Meinung der Mehrheit. Wenn man sein Kind bestrafen will kann man das auf viele Varianten und es gibt genügend Strafen die man dem Kind auferlegen kann aber definitiv nicht auf das "wichtigste Spiel" bezogen wo man hauptsächlich die Mitspieler, den Trainer, Verein etc. mitbestraft das ist ein no go für mich. Und ich bin der Meinung das jede vernünftige Elternteil das ähnlich sieht und so etwas gar nicht macht und wenn doch dann mit sich reden lässt und sich eine andere genauso wirksame Strafe ausdenkt aus Vernunftsgründen.

  • ich finde strafen sollten anlass bezogen sein
    wenn ein schüler seine hausaufgaben nicht macht sollte er nachsitzen
    wenn ein spieler im training was machts sollte er mal ein spiel aussetzen
    aber nicht wegen schule fussball verbieten
    lg
    hans

  • TRPietro,
    die Mutter meinte ja selber dass er in der zeit nichts lernen wird (es wird die note also überhaupt nicht verbessern). In gewisser Weise nimm ich da natürlich auch den Spieler in die Pflicht, denn dass die Eltern nicht zufrieden sind, wird er ja nicht erst gestern erfahren haben. Und ob er nun eine 3 oder eine 4 in der Lateinschulaufgabe diese Woche schreibt, wird nicht über sein Einkommen in 20 Jahren entscheiden. Meiner Meinung nach ist in diesem Fall natürlich die Mutter das Problem, denn ihr geht es nur darum ihren Sohn zu bestrafen (ob das das richtige bei schlechten Noten ist, sei mal dahingestellt). Dummerweise bestraft sie damit vorallem die anderen Spieler, die nichts dafür können. Aus diesem Grund bot ich ihr ja an, das Training zurückzufahren, was sie aber nicht sonderlich interessierte. Meiner Meinung nach gibt es noch genug andere Möglichkeiten den Sohn zu "bestrafen" und deswegen differenziert die Mutter einfach nicht stark genug.
    Was den Brief betrifft bin ich mir auch nicht sicher ob das etwas bringt, aber irgendwie sollte sie schon wissen dass sie mit ihrer entscheidung der mannschaft geschadet hat und wir darüber sehr enttäuscht sind.
    das spiel war übrigens erwartet knapp und ging mit 0:1 verloren.
    diese strafe war einfach völlig überzogen und ohne groß nachzudenken mit dem hammer draufgehaun. andere konsequenzen würden wesentlich besser ziehen. nicht dem kind das wichtigtse nehmen, sondern durch anreize ihm das lernen näher zu bringen wäre vielleicht keine schlechte idee...

  • es ist aus sicht eine trainers natürlich absoluter blödsinn das kind entsprechend zu bestrafen. das training hätte es auch getan, sehe ich wie andre,


    ABER


    fussball ist das hobby des kindes, die eltern sind mitverantwortlich für das kind und dessen zukunft und können diese entscheidung fällen.
    gute leistung in der schule gewähren ein höchstmass an freizeitgestaltung und bei mangelnder disziplin wird die freizeit eben eingeschränkt.
    diese kröte muss man schlucken, nicht zuletzt um die autorität der eltern nicht zu untergraben. stellt euch vor, die eltern nehmen ihre entscheidung zurück, weil du eingewirkt hast und stehen dann im tgl. konflikt mit ihrem filius recht blank da, gut, du hast deinen willen und die aus deiner sicht falsche entscheidung rückgängig gemacht, aber du siehst das kind auch nur ca. drei jahre lang dreimal die woche für 2 stunden. die eltern hingegen nicht, und ihre position ist dadurch nicht gestärkt...


    fazit: die entscheidung akzeptieren (wie beim schieri) und hinterher ruhig diskutieren und deine sicht darlegen.

  • Ich glaube, das wir uns alle einig darin sind, das die Strafe der Eltern, da sie nicht Anlassbezogen war, nicht die richtige Strafe ist.
    Die eigentliche Frage ist, wie überzeugt man jemanden, der garnicht überzeugt werden will, weil er ansonsten in der Rücknahme der eigenen Fehlentscheidung (nicht Anlassbezogen bestraft), einen eigenen Autoritätsverlust befürchtet. Das wird dir die Mutter so nicht sagen, aber dieser Punkt steht unausgesprochen im Raum.


    Es stellt sich deshalb eigenlich garnicht die Frage ob die Entscheidung der Mutter richtig oder falsch ist. Prüft euch alle mal selbst und überlegt ob ihr in manchen Situationen Entscheidungen nicht mehr zurücknehmt, obwohl ihr eigentlich erkannt habt das die Entscheidung falsch ist/war. Die Größe eine falsche Entscheidung zurück zu nehmen haben leider nur die wenigsten Menschen. Das gilt für Trainer, für Schiedsrichter, Eltern und alle anderen. Es gibt Situationen da geht es diesen Menschen ums Prinzip. Und wenn es ums Prinzip geht laufen vernünftige, nachvollziehbare Argumente ins Leere. Ja, es geht auch darum eigene Fehler (nicht anlassbezogene Strafe) nicht zuzugeben.


    Wie sage ich immer in solchen Situationen Schuld sind immer die anderen. Warum? Weil es dem einzelnen leichter fällt die Schuld bei allen anderen zu suchen, als die Verantwortung für das eigene, falsche Handeln, zu übernehmen.


    Deshalb steht aus meiner Sicht fest, das die Entscheidung der Mutter falsch war, aber es trotzdem kaum einen Sinn macht ihr deshalb einen bösen Brief zu schreiben, der die Gesamtsituation nur noch verschlimmbessern würde. Wie bereits durch einen Vorschreiber erwähnt, gibt es Situationen die kann man leider nur hinnehmen, ohne jede Chance sie zu ändern. Das gilt für solche Elternentscheidungen, das gilt für Schiedsrichterentscheidung und das gilt für ganz, ganz viele Situationen im Leben.
    Das ist hart, aber gehört zu den Lebenserfahrungen die man machen muss um sich weiter zu entwickeln.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Hallo,


    habe jetzt glaub ich schon 2x gelesen, dass man statt des Spiels lieber die Strafe auf das Training umlegen sollte.


    Aber wenn ein Spieler bei mir nicht zum Training kommt lasse ich diesen auch nicht spielen.
    Wäre dann ja blöd, wenn jemand aus Strafe nicht zum Training kommen kann und dann trotzdem spielt!


    Und ausserdem egal wie gut ein Spieler ist, wenn einer fehlt macht das nicht das Spiel kaputt!


    Gruß,
    Michael

    Fußball-Power

  • Moin,


    Schule geht immer vor alles.... Das ist aus Trainersicht, die übrigens sehr egoistisch ist, natürlich machmal nicht einfach zu verstehen.


    Ansonsten hat sich der Trainer komplett aus der Erziehung rauszuhalten. Als Trainer weiss ich aber auch, das man mit der Vermittlung gewisser Grundeinstellungen, die für Sport (speziell Mannschaftssport) komplett gegen die Eltern argumentiert. Man vermittelt schlicht und einfach andere Grundwerte.... Das ist sehr gefährlich!


    Standpunkt darlegen und Entscheidung akzeptieren - mehr bleibt nicht als Trainer. Schliesslich sind ja wirlich noch andere im Team.


    Eine Bewertung der Entscheidung, ob richtig oder falsch, kann man sowieso nicht geben, da man nicht Teil der Familie ist.


    Bei gut geführten Bundesligisten ist es übrigens genauso: Man kann noch so ein Mörderkicker sein - ohne gute Zeugnisse ist man ganz schnell weg vom Fenster!


    ciao
    BB

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  • Es ist schon ein bisschen erschreckend, wie einfach es sich manche hier machen.
    Nach dem Motto, Schule ist wichtiger als Fußball, Eltern haben das Recht über ihre Kinder zu entscheiden. Also können sie mit dieser Begründung so ziemlich nach Belieben bestrafen und müssen sich vor niemandem rechtfertigen, erst recht nicht vor dem Trainer, der soll sich gefälligst nicht innerfamiliäre Dinge einmischen.
    Dass diese Argumentation in dem beschriebenen Fall überhaupt nicht passt, scheint kaum zu interessieren.


    Zunächst mal ist das hier keine innerfamiliäre Angelegenheit, sondern die Mannschaft und der Trainer werden zu direkt betroffenen. Ganz abgesehen davon, dass Mannschaft und Trainer nichts dafür können, haben sie als Betroffene aus meiner Sicht absolut das Recht, ihre Meinung zu sagen und sogar eine Begründung für die Bestrafung zu verlangen. Außerdem ist es vor diesem Hintergrund des Trainers gutes Recht, andere Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt zu diskutieren.
    Stellen wir uns vor, was hier gestern abend passiert ist. Angenommen, der betroffene Spieler spielt zwar ganz gern Fußball, aber hat nicht allzu viel Verantwortungsbewusstsein der Mannschaft gegenüber. Er sitzt also daheim, zockt gemütlich PlayStation. Währenddessen sind seine Mannschaftskameraden auf dem Platz, strengen sich an und verlieren trotzdem dieses wichtige Spiel, weil ein Tick (oder ein wichtiger Spieler) fehlt. Nach dem Spiel schleichen sie mit hängenden Köpfen vom Platz, ebenso die Trainer, die viel Zeit investiert haben, die Mannschaft zum Klassenerhalt zu führen, und nun tief entäuscht sind. Da fragt man sich doch: Wer wird hier bestraft????
    Wie einige schon geschrieben haben, ist eine weitere Schwachstelle, dass die Bestrafung nicht anlassbezogen ist, und daher wenig hilft.


    bcefferen mit seiner reichhaltigen Trainer- und Lebenserfahrung hat natürlich recht, wenn er die menschlichen Schwächen anspricht und dass man lernen muss, damit umzugehen... Aber was für ein Signal würde gesendet, wenn die Eltern die Bestrafung revidieren (bzw. in eine andere umwandeln), nachdem sie die Sichtweise von Mannschaft und Trainer gehört haben? Geht hier wirklich die Autorität der Eltern verloren? Ich meine, hier lernen Kinder und Jugendliche, dass Probleme durch Reden und Argumente gelöst werden können bzw. ein Kompromiss gefunden wird! Wäre das nicht die beste Lektion?